PARKARENA
Furth im Wald


Auftrag Stadt Furth im Wald
Architektur PH2 Architekten; Prof. Dr. Christopher Robeller
Kollaboration Digital Timber Construction Lab/HS Augsburg
Bildrechte PH2 Architektur, str.ucture
Leistungen Tragwerksplanung LPH 1 – 6
Materialien Holz, Membran, Stahl, Stahlbeton
Konstruktionsform Holzgitterschale
Höhe 14 m
Spannweite 45 m
Planungszeitraum 2024 – 2025
Fertigstellung 2025

Innovative Gitterschale aus regionalem Holz. Als zentrales Bauwerk der Bayerischen Landesgartenschau 2025 markiert die Parkarena Furth im Wald einen bedeutenden Meilenstein im modernen Ingenieurholzbau.

Die Parkarena demonstriert eindrucksvoll, wie sich architektonische Ambition und ingenieurtechnische Effizienz im modernen Holzbau vereinen lassen. Digital geplant, regional gefertigt und technisch auf höchstem Niveau umgesetzt. Als Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft bleibt sie der Stadt Furth im Wald auch nach der Landesgartenschau als Veranstaltungsort und Identifikationsmerkmal erhalten.

Die innovative Konstruktionsform ermöglicht die Herstellung der doppelt gekrümmten Gitterschale als wabenartige Dachstruktur mit 168 planaren Hexagonen aus geraden Brettschichtholzelementen. Die Eindeckung mit einer leichten PVC Membran garantiert den konstruktiven Holzschutz und unterstreicht gleichzeitig die luftige Ästhetik der Konstruktion. Die Schalengeometrie besticht durch ihre Materialeffizienz bei gleichzeitig wirtschaftlicher Fertigungs- und Montageweise. Die Spannweite von 45 m und Gesamthöhe von 14 m wurde bei einer Konstruktionshöhe von lediglich 40 cm erzielt. Klassische Stahlblechverbindungen konnten durch ein Verbindungskonzept mit Fokus auf design-for-disassembly Prinzipien mit einer Kombination von traditionellen Zapfenverbindungen und Vollgewindeschrauben auf ein Minimum reduziert werden, wodurch eine Einsparung von bis zu 22 to CO2-eq. erzielt wurde. Auch die Gründung erfolgte ressourcenschonend und mit lediglich minimalen Eingriffen in den Boden über Mikropfähle, welche die Lasten in den tragfähigen Grund ab 4 m Tiefe einleiten. Auch hier konnten gegenüber einer konventionellen Gründung in etwa 60 to CO2-eq. eingespart werden.

Zentrales Element der Planung war ein parametrischer Designprozess auf Basis eines interdisziplinären Gesamtmodells. Durch Attributierung und Zuweisung eines Identifiers für jedes Tragwerkselement erfolgte über verschiedene Schnittstellen eine automatisierte Integration von statischer Analyse, CAD to CAM-Erzeugung von Fertigungsdaten für knapp 1900 individuelle Holzbauteile inklusive aller Zapfen, Vorbohrungen und Fräsungen, die Abwicklung der Stahlkonsolen mit über 400 individuellen Laserteilen und die automatische Erzeugung von Montage- und Ausführungsplänen für jedes Hexagon.

Das Holz für die Gitterschale wurde dem Stadtwald Furth im Wald entnommen und regional zu Brettschichtholz weiterverarbeitet. Die Vorfertigung der hexagonalen Module bei einem lokalen Holzbauunternehmen und der kurze Transportweg von lediglich 5 km vom Werk zum Standort ermöglichte eine schnelle und präzise Montage auf der Baustelle in knapp zwei Wochen – fast vollständig freistehend und ohne temporäre Traggerüste.